Hast du jemals versucht, einfach nichts zu tun? Wirklich nichts? In den Niederlanden nennt man das Niksen – und es könnte genau das Richtige sein, um Stress effektiv abzubauen.
Im Niederländischen ist „niksen“ ein Verb, das sich vom Substantiv „niks“ ableitet – übersetzt bedeutet das einfach „nichts“.
Nichts tun mag zunächst nach Luxus klingen. Schließlich haben wir alle unsere Verpflichtungen – Arbeit, Familie, und die unzähligen Aufgaben, die damit einhergehen. Doch in einer Welt, die ständig auf „on“ gestellt ist, kann eine Auszeit unglaublich wohltuend sein. Trotzdem fällt es uns immer schwerer, diese Zeit zu finden.
Laut unserer aktuellen Studie fühlten sich zwei Drittel von uns im letzten Jahr mindestens einmal mental erschöpft – aufgrund von endlosen To-do-Listen (41 %), Druck durch das Familienleben (37 %) oder Stress bei der Arbeit.
Und obwohl zwei Drittel der Menschen glauben, dass „nichts tun“ sie glücklicher oder gesünder machen würde, können sich 60 % nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal wirklich abgeschaltet haben.
Genau hier könnte Niksen die Entspannungspraxis sein, die wir alle brauchen. Bist du bereit, es auszuprobieren?
Um dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir mit Psychologe und Niksen-Experte Jan de Jonge gesprochen.
Was sind die Vorteile von Niksen?
„Niksen hilft uns, uns zu erholen und den Moment zu genießen. Es ermöglicht Körper und Geist, zur Ruhe zu kommen.
Und vor allem erinnert es uns daran, dass es in Ordnung ist, nicht immer auf Hochtouren zu laufen. Abzuschalten, hin und wieder, ist erlaubt – und gut für uns.“
Wie praktiziert man Niksen zu Hause? Kann man dabei einen Podcast hören oder lesen?
„Das Tolle an Niksen ist, dass du tun kannst, was du möchtest – solange du es ohne Schuldgefühle machst und es ausschließlich darauf ausgerichtet ist, zu entspannen.
Das bedeutet: keine Arbeit, keine Aufgabenlisten, keine Erwartungen! Es geht um das ‚Nichts tun‘: kein Druck, produktiv sein zu müssen – stattdessen träumen, entspannen und chillen.“
Was fällt den Menschen am schwersten, wenn sie Niksen praktizieren?
„Die größte Herausforderung ist oft, sich selbst die Erlaubnis zu geben, einfach nichts zu tun. Dieses nagende Gefühl der Schuld ist oft präsent.
Auch unsere Kultur spielt eine Rolle. ‚Beschäftigt sein‘ ist gesellschaftlich akzeptierter und sicherer.“
Wie kann man Schuldgefühle beim Niksen überwinden?
„Das ist wichtig! Menschen sollten sich daran erinnern, dass zahlreiche Studien belegen: Sich selbst eine Pause zu gönnen, ist gut für uns. Es bereitet uns auf die nächste Phase der Arbeit vor, gibt uns neue Energie und kann sogar nachweislich die Kreativität steigern.
Es hilft auch, mit anderen über das Bedürfnis zu sprechen, sich ohne starre Strukturen oder Pläne zu entspannen. Niksen sollte flexibel sein – ohne strikte Zeitvorgaben oder Erwartungen. Davon haben wir alle im Alltag schon genug.“
Was ist der Unterschied zwischen Niksen und Meditation?
„Es gibt Überschneidungen, aber Meditation ist strenger. Sie konzentriert sich meist auf Atemtechniken oder das Sitzen in Stille.
Niksen hingegen ist freier. Du kannst träumen, dir eine Tasse Tee machen oder einfach die Decke anstarren, ohne die Anforderungen oder ‚Regeln‘ der Meditation. Während du in der Meditation idealerweise deinen Geist nicht abschweifen lässt, ist das bei Niksen sogar erwünscht!“
Wie oft und wie lange sollte man Niksen praktizieren, um die Vorteile zu spüren?
„Das hängt von der Persönlichkeit und den individuellen Bedürfnissen ab. Niksen kann wenige Minuten dauern, aber auch eine Stunde – es gibt keine feste Regel.
Das Ziel ist es, einen Alltag zu finden, der alle unsere Bedürfnisse – mental, körperlich, sozial und vielleicht auch spirituell – erfüllt. Sich dieser Bedürfnisse bewusst zu werden, ist ein erster wichtiger Schritt.“
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Unsere Mitglieder können NIKSEN ab dem 21. Januar in allen David Lloyd Clubs in Deutschland im Kursplan finden und ganz entspannt über die App buchen – als Lunch-Break oder zum Abschalten nach der Arbeit. Komm vorbei, finde deine innere Ruhe und entdecke, wie gut es tut, einfach mal nichts zu tun. „Nichts tun – alles fühlen.“ 🌿
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