EINE 10-SEKUNDEN-ÜBUNG KANN HELFEN
Schluss mit hängenden Schultern! Ihre Körperhaltung bestimmt zu 55 Prozent, welchen Eindruck andere Menschen von Ihnen haben. Nicht nur deswegen lohnt es sich, Ihre Haltung auf der Stelle zu verbessern.
Wie stehen Sie denn da? Nein, nicht in Bezug auf Ihr Einkommen oder Ihre Familiensituation, sondern auf Ihre Körperhaltung. Denn: Rückenschmerzen hängen häufig mit einer schlechten Körperpositionierung zusammen. Eine Untersuchung aus England zeigt, dass 58 Prozent der Studienteilnehmer, die Ihren Kopf zu weit nach vorn strecken, unter Nacken- oder Rückenbeschwerden leiden. Und 56 Prozent der Menschen mit Hohlkreuz müssen sich über Kreuzschmerzen ärgern. Schließlich kommt es in beiden Fällen schnell zu einer Fehlbelastung und damit zu Verspannungen.
Welche Auslöser können Rückenschmerzen haben?
WOVON HÄNGT UNSERE KÖRPERHALTUNG AB?
Ohne unser Skelett könnten wir nicht locker an der Theke stehen und einen Drink ordern. Wir würden erst gar nicht dort ankommen. Ein aufrechter Gang ist ohne unser Knochengerüst erst recht unmöglich. Die Wirbelsäule ist hauptverantwortlich dafür, dass wir nicht wie ein Schluck Wasser in der Kurve hängen. Zum Glück müssen die Knochen und Gelenke diesen Job nicht alleine erledigen. Sie bekommen Unterstützung von den Muskeln, Sehnen und Bändern. Wie perfekt deren Zusammenarbeit läuft, entscheidet darüber, wie Sie dastehen. Gute Physiotherapeuten und Fitness-Trainer können übrigens auf den ersten Blick sehen, ob Sie unter Verspannungen, Fehlstellungen oder muskulären Dysbalancen leiden. Musku-was? Gemeint ist ein Ungleichgewicht zwischen zwei Muskeln, die sich gegenüberliegen. Damit Bewegungen rund und dauerhaft schmerzfrei ablaufen können, müssen die sogenannten Gegenspieler möglichst gleich stark sein.
WIE NEHME ICH AUF DIE SCHNELLE EINE GUTE KÖRPERHALTUNG EIN?
Viel Zeit müssen Sie nicht opfern, um Ihre Haltungsgewohnheiten sichtbar zu verbessern. Diese 10-Sekunden-Übung genügt:
Sekunde 1: Stellen Sie sich hüftbreit hin. Tragen Sie dabei Schnürschuhe.
Sekunde 2: Beugen Sie Ihre Knie leicht.
Sekunde 3-5: Legen Sie die rechte Hand an den Hinterkopf – die Finger zeigen auf den Boden – und schieben Sie die Hand nach oben. Stellen Sie sich dabei vor, Ihr Kopf hängt mittig an einem Faden und Sie ziehen diesen Faden nach oben.
Sekunde 6: Schieben Sie das Kinn etwas zurück.
Sekunde 7: Spannen Sie den Bauch an.
Sekunde 8: Spannen Sie das Gesäß an.
Sekunde 9-10: Legen Sie die Hände an die Hüftknochen. Beugen Sie sich so weit vor, bis Sie Ihre Schürsenkel aus den Augenwinkeln sehen können.
Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie das Gefühl haben, vornüber zu kippen. Eigentlich stehen Sie jetzt zwar in einer idealen Ausrichtung da, aber Ihr Gehirn hat über Jahre Ihre falsche Haltung als richtig abgespeichert. Daher sollten Sie sich täglich zehn Sekunden Zeit nehmen und diese perfekte Position üben. In der Regel dauert es drei Monate, bis die neue Haltung als die richtige verinnerlicht wird. Zusätzlich kann es nicht schaden, regelmäßig den Bauch in Richtung der Wirbelsäule zu ziehen und das Gesäß anzuspannen. Denn starke Bauch- und Gesäßmuskeln tragen zu einer guten Körperhaltung enorm bei.
WAS BEEINFLUSST UNSERE HALTUNG NOCH?
Neben dem körperlichen Ist-Zustand nimmt auch das mentale Wohlbefinden Einfluss auf Ihre Haltung und die Muskulatur. Sind Sie traurig, lassen Sie automatisch die Schultern hängen, der Blick ist gesenkt. Wer wütend ist oder unter Stress steht, (ver-)spannt die Muskeln und seine Bewegungen werden unrunder, hektischer. Bedenken Sie: Welchen Eindruck Sie auf andere Menschen machen, hängt zu 55 Prozent von Ihrer Körperhaltung ab. Überprüfen Sie sich also regelmäßig, machen Sie sich gerade, nehmen Sie die Schultern zurück, strecken Sie die Brust raus und spannen Sie den Bauch an – auch wenn Ihnen nicht danach ist. Sie werden merken, dass Sie sich schon nach kurzer Zeit besser fühlen, denn dem Gehirn wird durch die gute Haltung vorgegaukelt, dass es Ihnen auch gut geht.
Ein weiterer Trick gefällig? Sind Sie total gestresst, hilft es, bewusst tief zu atmen. Das Gehirn hat eine tiefe Atmung nämlich als Entspannung abgespeichert und fährt den Stress-Modus des Körpers runter. Ihre Haltung beeinflusst übrigens auch, wie viel Sauerstoff Sie aufnehmen können. In einer vorgebeugten Haltung geht natürlich nicht so viel Luft rein, wie in einer aufrechten. Zudem läuft die Verdauung runder, da die entsprechenden Organe nicht eingequetscht werden und frei arbeiten können.
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