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Fitness- und Ernährungsmythen

WAHR ODER FALSCH?

Bewegung lindert den Muskelkater und Eiweiß hilft beim Abnehmen – Ammenmärchen, die nach aktuellen Erkenntnissen keine Gültigkeit mehr haben oder ist doch etwas dran an den klassischen Glaubenssätzen?

Diplom-Ökotrophologin Bintu Cham und Diplom-Sportwissenschaftler Hendrik Schaar von Meridian Spa & Fitness geben Antworten auf die wichtigsten Fragen für Sportler und gesundheitsbewusste Menschen.

MIT EINER ERKÄLTUNG ZUM SPORT, DAS GEHT SCHON

„Die Kombination aus einer aufkeimenden Erkältung und Training kann eine Kampfansage an den Körper sein.“ Hendrik Schaar von der Meridian Academy, an der er Trainerinnen und Trainer ausbildet, warnt: „Das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren, wenn wir erkältet oder sogar fiebrig sind. Beim Training wird der Körper ähnlich stark beansprucht. Die Doppelbelastung wäre zu viel. Ist die Erkältung gerade im Anflug, kann Sport deren Ausbrechen begünstigen, also lieber ein paar Tage aussetzen. In der Hochphase gilt absolutes Fitness-Verbot. Erst wenn der Infekt abklingt, können wir wieder trainieren – am besten mit moderatem Herzkreislauf-Training beginnen.“

JOGGEN IST DER BESTE WEG, UM ABZUNEHMEN

„Das hängt vom jeweiligen Sportler und dessen Verfassung ab“, erklärt Diplom-Sportwissenschaftler Hendrik Schaar. „Ausdauersport versetzt unseren Körper in den Fettverbrennungsmodus, das stimmt. Doch ebenso verhält es sich mit High Intensity Interval Training (HIIT), bei dem wir vielleicht nur 20 Minuten trainieren, dafür aber mit voller Power. Ist der Körper an HIIT gewöhnt, verbrennt er dabei am effektivsten Kalorien. Für Sportler, die gerade erst mit dem Training beginnen, führt hingegen regelmäßiges Ausdauertraining zum gewünschten Effekt. Gerade die Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining ist ideal. Im besten Fall ist beides voneinander abhängig. Ein Beispiel: Wer durch Krafttraining Power entwickelt, kann auf dem Laufband schneller laufen und so mehr Kalorien verbrennen.“

BEWEGUNG IST DIE BESTE MEDIZIN GEGEN MUSKELKATER

„Hier macht die Dosis das Gift – es kommt auf die Intensität des Trainings an“, verrät Diplom-Sportwissenschaftler Hendrik Schaar. „Die Formel ‚In den Schmerz hinein trainieren’ ist aber veraltet. Besser ist sanfter Ausdauersport wie langsames Laufen und Cardiotraining. Beides begünstigt den Austausch von Stoffwechselprodukten im Körper und heilt so die kleinen Verletzungen, die im Muskel während der Sporteinheit entstanden sind.“

VIEL TRAINING BRINGT VIEL

„Falsch. Egal, ob Gewichtsreduktion oder Muskelaufbau die Motivation ist, wir erreichen unser Ziel nur, wenn wir unserem Körper nach der Belastung, dem Sport also, eine ausgiebige Entlastungsphase gewähren“, so Diplom-Sportwissenschaftler Hendrik Schaar. „Sieben Mal die Woche zum Sport? Das schadet auf Dauer nur den Gelenken. Und die Motivation leidet auch.“ 

MÜSLI MIT FRISCHEM OBST IST DAS IDEALE SPORTLER-FRÜHSTÜCK

„Falsch, denn Obst ist wasserhaltig und wird schneller verdaut als Getreide“, weiß Ernährungsberaterin Bintu Cham. „Durch den unvollständigen Lebensmittelabbau im Körper wird der Verdauungsprozess nicht vollständig zu Ende geführt und es kommt zu Ablagerungen im Blut, den Gelenken und im Gewebe. Über einen längeren Zeitraum kann dies sogar Erkrankungen wie Gicht und Rheuma begünstigen. Ein ideales Frühstück ist ungesüßter Frühstücksbrei aus Buchweizen und Hirse, dazu unbehandelte Hasel- und Walnüsse. Die versorgen unseren Körper mit gesunden Fetten.“

EIWEISS NACH DEM TRAINING HILFT BEIM MUSKELAUFBAU

„Sofern es sich um tierisches Eiweiß handelt, ist das falsch“, so Ökotrophologin Bintu Cham. „Unser Körper baut gerade abends tierisches Eiweiß schlecht ab. Es wird in Nieren und Leber eingelagert und blockiert den Stoffwechsel. Das Resultat: Wir nehmen trotz des Trainings zu. Die gesunde Alternative zu Fleisch, Milchprodukten oder Eiern sind Produkte, in denen pflanzliches Eiweiß steckt, zum Beispiel Linsen und Bohnen. Sie belasten den Leberstoffwechsel nicht, so baut der Körper überschüssiges Fett besser ab.“ 

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