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Wenn der Rücken schmerzt

DAS KÖNNEN AUSLÖSER SEIN

Manche Angewohnheiten fallen Ihnen vielleicht schon gar nicht mehr auf – oder Sie wussten nicht, dass diese Ihrem Rücken schaden. Daher ist es immer gut, seine Lebensweise zu überprüfen, um Übeltäter aus dem Weg zu räumen – und um Lendenleiden & Co. schon im Vorfeld keine Chance zu geben.

DER ALLTAG

Mal eben die Tüte Katzenstreu aus dem Kofferraum geholt oder die Wasserkiste ins obere Regal gestellt – wer nicht darauf achtet, wie er schwere Gegenstände hebt, wird bald auf seinen schmerzenden Rücken achten müssen. Ein Rundrücken unter Belastung wird die Beschwerden nämlich garantiert bald rundgehen lassen. Nur wenn die Wirbelsäule in der richtigen, sprich geraden und stabilen Position ist, sind Belastungen kein Problem. Gehen Sie beispielsweise immer in die Knie, wenn Sie etwas vom Boden aufheben wollen und achten Sie auf eine gerade Oberkörperhaltung. Zudem sollten Sie sich eingestehen, dass es einfach Dinge gibt, die zu schwer sind. Dann muss die Reisetasche in der Bahn eben am Boden bleiben und kann nicht auf die Gepäckablage. Ihr Rücken wird es Ihnen danken.

DER JOB

Sie sitzen täglich stundenlang auf einem Stuhl und bewegen sich kaum? Dann nutzen Sie den Großteil Ihrer Zeit nicht den vollen Bewegungsradius Ihrer Muskeln, was diese verkümmern lässt und sie einseitig belastet. Eine häufige Folge ist zum einen eine schmerzhafte Verspannung im Hals-Nackenbereich. Die Kopfhaltung ist bei den meisten am PC arbeitenden Menschen sehr weit nach vorn geneigt, wodurch die Nackenmuskeln überstrapaziert werden. Der Bereich der Brustwirbelsäule verkürzt, was Sie obenrum ziemlich unbeweglich macht und zu einem Rundrücken führen kann. Zum anderen erschlaffen die Gesäßmuskeln und überlassen ihren Job dem unteren Rücken, worauf der sich empört schmerzhaft bemerkbar macht. Wer tagsüber dagegen viel stehen muss, bekommt es vor allem mit dem unteren Rücken zu tun. Denn die Gefahr, ins Hohlkreuz zu fallen und damit den Lendenwirbelbereich zu strapazieren, ist groß. Spannen Sie daher den Bauch an und strecken Sie die Knie nie ganz durch, um aufrecht zu stehen.

DAS STRESSPENSUM

Hier noch ein Meeting, dann der private Umzug und das Geburtstagsgeschenk des Partners will auch noch organisiert werden. Kurz: Wer viel Stress hat, leidet auch häufig unter Rückenschmerzen. Nicht nur im oberen Bereich, weil die Schultern unbewusst hochgezogen werden, sondern die ganze Rückseite kann in Mitleidenschaft gezogen sein. Grund ist das unausgeglichene Verhältnis zwischen An- und Entspannung. Kommt das Relaxen zu kurz, bleiben auch die Muskeln dauerhaft „ange-“ beziehungsweise verspannt.

DER SPORT

Bewegung steigert die Durchblutung, stärkt die Muskeln und löst Verspannungen. Jeder Gang macht also nicht nur schlank, sondern obendrein schmerzfrei(er). Allerdings gibt es auch beim Sport ein paar Dinge, die Sie beachten sollten. Zum Beispiel denken viele, dass Sie lange inaktive Phasen durch eine intensive Sporteinheit ausgleichen können. Die Gefahr, sich dabei zu verletzen, ist sehr hoch. Achten Sie daher auf ein ausreichendes Warm-up und überschätzen Sie sich bei der Wahl Ihrer Gewichte nicht. Eine korrekte Technik trägt ebenfalls dazu bei, Ihren Rücken zu stärken und nicht zu schädigen. Obendrein hilft die Übungsauswahl dabei, denn wer nur die Bauchmuskeln trainiert, seinen Gegenspieler den Rücken aber vernachlässigt, muss langfristig nicht über Beschwerden klagen. Ähnliches gilt für außer Acht gelassene Gesäßmuskeln und generell für eine in den Hintergrund tretende Beweglichkeit. Wer aufs Stretching verzichtet, rostet ein und kann daher Probleme mit dem Rücken bekommen.

DIE GESUNDHEIT

Um herauszufinden, ob Ihre Rückenschmerzen nicht doch spezifisch sind und auf einen Bandscheibenvorfall hindeuten, machen Sie folgenden Test: Legen Sie sich auf den Rücken und heben Sie ein Bein gestreckt an. Wenn Sie schon bei einem Winkel von 10 bis 20 Grad starke Schmerzen spüren, ist wahrscheinlich eine Bandscheibe betroffen und der Arztbesuch Pflicht. Auch orthopädische Besonderheiten wie ein Beckenschiefstand oder eine Skoliose sind mitunter der Grund für die spezifischen Schmerzen. Zudem gibt es weitere temporäre Beschwerden, wie ein grippaler Infekt oder eine Nierenbeckenentzündung. Aber auch chronische Krankheiten wie Morbus Bechterew, einer chronisch-entzündlich rheumatischen Erkrankung, können zu den Ursachen gehören.

DIE ERNÄHRUNG

Neben einseitigen Bewegungen ist auch eine falsche Ernährung ein möglicher Auslöser für Rückenschmerzen. Achten Sie auf einen ausgewogenen Speiseplan mit möglichst frischen Zutaten, um mit allen Vitaminen versorgt zu sein. Schließlich brauchen Knochen, Nerven und Muskeln alles von A bis Zink, um optimal arbeiten zu können. Zudem benötigen die Knochen viel Calcium, ein Gramm des Mineralstoffes pro Tag darf es schon sein. Und: Trinken Sie genügend. Am besten Wasser. Erstens fühlen sich Schmerzen bei Durst intensiver an, zweitens pflegen Sie damit Ihre Bandscheiben und schützen sich so vor Beschwerden. Ab einem Alter von 40 Jahren trocknen die Bandscheiben nämlich mehr und mehr aus, verhärten sich und bekommen Risse. Und auch wenn es nicht direkt mit Ihren Genussvorlieben (oder etwa doch?) zu tun hat – das in Zigaretten enthaltene Nikotin verstärkt laut Studien aus den USA die Schmerzen. Das Rauchen aufzugeben tut also auch Ihrem Rücken gut.

DER SCHLAF

Ob eine Matratze zu weich ist, merken Sie schon am nächsten Morgen – der Rücken lässt es Sie schmerzlich spüren. Wie hart eine Matratze sein darf, ist Geschmackssache, idealerweise sinken Sie nur leicht ein. Hinzukommt: Gerade Bauchschläfer leiden häufiger unter Rückenproblemen. In dieser Position entsteht nämlich leicht ein Hohlkreuz, was den unteren Rücken zusätzlich stresst. Wer nur so schlafen kann, verzichtet am besten auf ein Kissen oder wählt ein dünnes. Die ideale Schlafposition ist deshalb die Rückenlage. Wer akute Rückenprobleme hat, schiebt ein Kissen unter die Knie, um die Beschwerden zu lindern. Gehören Sie zu den Menschen, die am besten auf der Seite schlafen, gehören Sie leider auch häufiger zu den Menschen mit einem Beckenschiefstand – der wiederum mit Rückenproblemen zusammenhängt. Gönnen Sie sich daher ein zweites Kissen, das Sie sich zwischen die Knie klemmen, um die Schieflage auszugleichen.

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